Lebenslauf schreiben

1. Persönlichen Daten angeben

Deine persönlichen Informationen und deine Kontaktdaten sind der erste Abschnitt deines Lebenslaufs. Alternativ kannst du sie in die Kopfzeile oder Seitenspalte einfügen. 

Andrea Beispiel
andrea.beispiel@email.de
+49 123 456 7890
Berliner Straße 1, 12345 Köln
linkedin.com/andrea.beispiel.1

Füge hinzu:

• Vollständiger Name (als Lebenslauf-Titel)
• E-Mail-Adresse
• Telefonnummer
• Physische Adresse
• Link zu professionellen Social-Media-Profilen oder Website (optional)

Du kannst zudem zusätzliche freiwillige Angaben machen, wie Geburtsdatum und Geburtsort, Staatsbürgerschaft oder Aufenthaltsstatus. 

Verwende eine professionelle und seriöse E-Mail-Adresse, die deinen Vor- und Nachnamen enthält. Du kannst Zahlen oder Sonderzeichen hinzufügen oder verschiedene Anbieter ausprobieren, um eine passende E-Mail zu erstellen. Stelle sicher, dass die Informationen korrekt und aktuell sind. 

Wir empfehlen, ein professionelles Bewerbungsfoto einzufügen. Das ist zwar nicht verpflichtend, doch Arbeitgeber bevorzugen Bewerbungen mit Foto.

2. Beruflichen Werdegang auflisten

Die Berufserfahrung im Lebenslauf ist bei Bewerbungen um eine Arbeitsstelle das Herzstück des Lebenslaufs. Dieser Abschnitt interessiert Arbeitgeber am meisten. Achte daher darauf, deine Arbeitserfahrung einschlägig und überzeugend darzustellen. 

In diesem Abschnitt kannst du Vollzeit- und Teilzeitstellen, Nebenjobs, Praktika, praktische Phasen von Ausbildungen, Selbstständigkeit und sonstige berufliche Tätigkeiten darstellen. Konzentriere dich auf die Jobs, die zur angestrebten Stelle passen.

Beginne mit deiner aktuellsten Anstellung und führe die anderen in umgekehrter chronologischer Reihenfolge auf. Erstelle für jeden Job einen neuen Unterabschnitt.

Für jeden Unterabschnitt füge hinzu:

• Jobbezeichnung (Überschrift des Unterabschnitts)
• Name des Unternehmens und Standort
• Zeitraum
• Aufgaben, Tätigkeiten, Leistungen, Erfolge

Konzentriere dich auf Erfolge und Leistungen. Unterstreiche Erfolge mit präzisen Beispielen und, wenn möglich, mit Zahlen.

Beispiel:

BERUFSERFAHRUNG
Online Marketing Manager
XYZ Unternehmen GmbH, Berlin | 01/2022 – 05/2023
Entwicklung und Durchführung von Multichannel-Digitalmarketingstrategien, die zu einer 25%igen Erhöhung des Website-Traffics und einer 15%igen Steigerung der Lead-Generierung YoY führten
Verwaltung eines Marketingbudgets von 100.000 €
Zusammenarbeit mit crossfunktionalen Teams zur Erstellung von ansprechenden Web-Inhalten, die zu einer 50%igen Steigerung des organischen Traffics führte
Optimierung von E-Mail-Marketingkampagnen, die zu einer 10%igen Verbesserung der Öffnungsraten und einer 5%igen Steigerung der CTR führte
Analyse der Kampagnenleistung mit Google Analytics, Salesforce und anderen Tools, um Verbesserungspotenzial zu identifizieren und kontinuierliche Optimierung voranzutreiben
Junior Marketing Manager
Musterfirma AG, München | 03/2020 – 12/2021
Umsetzung von SEO-Strategien, einschließlich Keyword-Recherche, On-Page-Optimierung und Linkaufbau, was zu einer 30%igen Steigerung des organischen Suchverkehrs führte
Verwaltung von bezahlten Werbekampagnen auf Google Ads und Facebook Ads, was zu einer 20%igen Senkung der Kosten pro Akquisition führte
Koordination mit Grafikdesignern, Textern und Webentwicklern, um Projekte termingerecht abzuschließen
Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Influencer-Marketing-Kampagnen auf Instagram, was zu einer 35%igen Steigerung des Social-Media-Engagements führte
Durchführung regelmäßiger Website-Audits und Bereitstellung von Empfehlungen zur Verbesserung der Website-Architektur, des Inhalts und der Usability

Wenn du ein sehr erfahrener Kandidat bist, stelle nur die letzten 10 bis 20 Jahre deiner Karriere dar. Lange zurückliegende oder unwesentliche Positionen sowie Teilzeitarbeit kannst du weglassen.

Wenn du nur wenig praktische Erfahrung hast, füge jegliche Art von bezahlter und unbezahlter Arbeit, Ehrenamt oder Praktika ein, auch wenn sie nicht direkt zur angestrebten Stelle passen. Jede Art von Arbeitserfahrung ist besser als keine Arbeitserfahrung, denn sie zeigt dem Arbeitgeber, dass du arbeitswillig bist. 

3. Bildungsweg zusammenfassen

Der Abschnitt Ausbildung im Lebenslauf stellt deine Abschlüsse und schulischen oder akademischen Leistungen dar. Zudem enthält er theoretisches Wissen, das für die angestrebte Stelle wichtig ist. Hier kannst du deinen Studienabschluss, deine Ausbildung, das Abitur oder die Mittlere Reife nennen.

Beginne mit deinem höchsten Abschluss und gehe dann in antichronologischer Reihenfolge. Erstelle einen Unterabschnitt für jede Bildungseinrichtung, die du besucht hast. Füge die folgenden Details hinzu:

• Titel des Abschlusses  
• Name der Bildungseinrichtung und Standort
• Zeitraum (bzw. voraussichtliches Abschlussdatum)
• Abschlussnote (bzw. aktuelle Durchschnittsnote)
• Relevante Details wie Spezialisierungen, Schwerpunkte, Projekt- oder Seminararbeiten, Auszeichnungen, Stipendien, usw.

Wenn du weitere relevante berufliche Schulungen, Fortbildungen, Seminare oder Kurse besucht hast, erwähne sie in einem separaten Abschnitt. 

Beispiel:

BILDUNGSWEG
Bachelor of Science in Betriebswirtschaft
Universität Stuttgart | 10/2020 – 08/2023
Abschlussnote: 1,4
Schwerpunkte: Finanzbuchhaltung, Organisationsverhalten, Betriebsmanagement, Marketingmanagement, strategische Planung, Wirtschaftsethik
Stipendium der “ABC Stiftung” für herausragende akademische Leistungen (2021 – 2023)
Abitur
Muster Gymnasium Bonn | 09/2014 – 07/2020
Abschlussnote: 2,1
Prüfungsfächer: Mathematik, Deutsch, Informatik

4. Kenntnisse nennen

Die Kenntnisse im Lebenslauf zeigen, dass du die notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen für die Stelle mitbringst. Lies dafür die Stellenanzeige aufmerksam und nenne die Kenntnisse, die der Arbeitgeber fordert. Hast du nicht alle geforderten Kenntnisse, überlege dir, welche deiner Kenntnisse außerdem für das Unternehmen nützlich sein könnten. Insgesamt kannst du bis zu 10 Kenntnisse auflisten.

Nenne immer IT-Kenntnisse, Sprachkenntnisse und ggf. sonstige Kenntnisse. Erstelle Unterabschnitte für bessere Übersichtlichkeit. 

Beispiel:

IT-KENNTNISSE
HTML, CSS, JavaScript – Erfahren
Agile und Scrum – Erfahren
Excel, Tableau, Power BI – Fortgeschritten 
MS Excel, MS Powerpoint – Mittlere Kenntnisse 

SPRACHEN
Deutsch – Muttersprachler
Englisch – Fließend
Spanisch – Gute Kenntnisse

Nenne deine Kenntnisse präzise und schätze sie selbstständig ein. Das vermittelt dem Arbeitgeber genauer, was du kannst. 

Computer- bzw. Softwarekenntnisse kannst du folgendermaßen einschätzen:

• Grundkenntnisse
• Mittlere Kenntnisse
• Fortgeschritten
• Erfahren
• Experte

Sprachkenntnisse im Lebenslauf kannst du mit dem gemeinsamen europäischen Referenzrahmen von A1 bis C2 bewerten. Alternativ kannst du sie allgemein beschreiben. Zum Beispiel so:

• Grundkenntnisse
• Gute Kenntnisse
• Sehr gute Kenntnisse
• Fließend
• Muttersprachler / Zweisprachig

Bei deinen Sprachkenntnissen solltest du immer Deutsch, Englisch, weitere geforderte Sprachen sowie ggf. weitere Mutter- und Fremdsprachen nennen.

Nutze für deine Kenntnisse die gleichen Wörter und Phrasen wie der Arbeitgeber in der Stellenausschreibung. Das ist wichtig, damit dein Lebenslauf die automatisierte Vorauswahl (CV-Parsing) besteht.

5. Zusätzliche Abschnitte in Lebenslauf einfügen

Nach den oben genannten Abschnitten kannst du weitere Abschnitte hinzufügen, um deine Eignung für eine Stelle weiter zu betonen.

Mögliche zusätzliche Abschnitte sind:

• Hobbys und Interessen
• Weiterbildungen, Seminare, Kurse
• Soziales Engagement und Freiwilligenarbeit
• Auslandserfahrung
• Preise, Auszeichnungen, Stipendien
• Veröffentlichungen
• Referenzen

Stelle sicher, dass alle Inhalte in deinem Lebenslauf für den Arbeitgeber interessant sind, dich positiv darstellen und mit der angestrebten Stelle zusammenhängen. Füge keine weiteren Inhalte ein, nur, um deinen Lebenslauf länger zu machen. Das wird nur die zentralen Informationen verwässern.

Das nicht im Lebenslauf schreiben

Wenn du deinen Lebenslauf schreibst, ist es wichtig zu wissen, welche Angaben du machen solltest und was du lieber weglässt. Alles, was dich im negativen Licht darstellen könnte oder einen unseriösen Eindruck macht, solltest du streichen. Zudem haben zu private Angaben im Lebenslauf nichts zu suchen. 

Im Lebenslauf solltest du Folgendes nicht angeben:

• Familienstand
• Angaben zur Familie (z. B. Berufe der Eltern oder Geschwister)
• Geschlecht
• Sexualität
• Ethnische Zugehörigkeit
• Religion
• Politische Ansichten oder Mitgliedschaften
• Angaben zu deiner Gesundheit
• Informationen aus dem Strafregister

Lebenslauf gestalten: Layout und Design

Das Layout des Lebenslaufs sollte professionell sein und deine Angaben klar und übersichtlich darstellen. Der Inhalt steht immer an erster Stelle. Das Layout und Design sind zweitrangig und helfen lediglich, die Inhalte überzeugend zu vermitteln. 

Tipps zur Formatierung deines Lebenslaufs:

• Ränder:  2,5 cm links, 1,5 bis 2 cm rechts, 2,5 cm oben und unten.
• Textausrichtung: Linksbündig
• Zeilenabstand: Einfacher Zeilenabstand innerhalb der Abschnitte, doppelter Zeilenabstand zwischen den Abschnitten
• Schriftart: Professionelle, moderne, leserfreundliche Schriftarten im Lebenslauf wie Open Sans, Lato, Noto Sans oder Roboto.
• Schriftgröße: 10–12 Punkt für den Text (abhängig von der Schriftart); 12–16 Punkt für Überschriften
• Schriftfarben: Schwarz, Dunkelgrau oder dunkles Grau-Blau
• Schriftformatierung: Verwende Fettschrift oder kursiven Text sparsam, um Details hervorzuheben.
• Farben: Wähle bis zu zwei Farben aus und verwende sie sparsam. Der Hintergrund des Lebenslaufs muss immer weiß sein.
• Designelemente: Verwende Grafiken, Symbole, Diagramme und Icons sparsam. Halte den Lebenslauf schlicht.

Achte auf eine einheitliche Formatierung. Verwende die gleichen Abstände, Schriftarten, Farben und andere Designelemente durchgängig. Vermeide zu viele Farben, Schriftarten oder Grafiken, da dies deinen Lebenslauf unprofessionell oder kitschig aussehen lassen könnte.

Das Design deines Lebenslaufs sollte an den Arbeitgeber angepasst sein. Wenn du eine Stelle in einem kreativen Bereich wie Grafikdesign oder Marketing anstrebst, kann dein Lebenslauf-Design modern und ausgefallen sein. Wenn du eine traditionellere Rolle wie in der Finanz- oder Rechtsbranche anstrebst, ist ein konservativeres Design die bessere Wahl. 

Dein Lebenslauf sollte zudem optisch zum Bewerbungsschreiben und dem Rest deiner Bewerbung passen.

Optimiere deinen Lebenslauf für die automatische Lebenslauf-Analyse

Immer mehr Unternehmen verwenden CV Parsing – Software, die Lebensläufe und Bewerbungen automatisch vorsortiert. Diese Software sucht nach bestimmten Angaben und Keywords im Lebenslauf. Lebensläufe, die diese Vorsortierung bestehen, werden zum Personaler weitergeleitet. Andere Bewerbungen werden aussortiert. 

Damit dein Lebenslauf den Screening-Prozess besteht und einen menschlichen Recruiter erreicht, solltest du deinen Lebenslauf für die Software optimieren.

Tipps dazu:

• Füge relevante Keywords ein:
  CV-Parsing Software scannt Lebensläufe nach bestimmten Schlüsselwörtern, die mit der Stellenbeschreibung übereinstimmen. Nutze die gleiche Sprache wie der Arbeitgeber und füge Keywords aus der Ausschreibung in deinen Lebenslauf ein, insbesondere in den Abschnitten für Fähigkeiten und Erfahrungen.
• Nutze ein schlichtes Design:
  Verwende ein einfaches, übersichtliches Layout mit einer klaren Struktur. Verzichte auf komplizierte Formatierungen wie z. B. mehrere Spalten, die die Software verwirren könnten.
• Verwende gängige Überschriften:
  Verwende klare Überschriften für jeden Abschnitt deines Lebenslaufs, wie „Berufserfahrung“ oder „Ausbildung“. Dies erleichtert es der Software, deine Angaben zu kategorisieren.
• Vermeide Grafiken:
  Vermittle deine zentralen Qualifikationen und Kompetenzen als Text, nicht als Bild. Software kann keine Informationen aus Bildern extrahieren. Grafiken kannst du dennoch als Designelemente nutzen.
• Verwende Standarddateiformate:
  Speichere deinen Lebenslauf in einem Standarddateiformat wie PDF. Vermeide nicht standardisierte Dateiformate, die möglicherweise nicht mit der Software kompatibel sind.

Wie sollte ich meinen Lebenslauf einreichen?

Wenn du deinen Lebenslauf und deine Bewerbung einreichst, solltest du immer den Anweisungen des Arbeitgebers folgen. In den meisten Fällen wirst du deine Bewerbung samt Lebenslauf per E-Mail einsenden.

• Schreibe einen eindeutigen E-Mail-Betreff:
  Z. B. “Bewerbung als Produktionsmitarbeiter – Jonas Muster”
• Sprich den Empfänger direkt an:
  Verwende seinen Namen und verzichte auf allgemeine Anreden wie “Sehr geehrte Damen und Herren”.
• Halte die E-Mail kurz:
  Stelle dich vor und drücke in 2–3 Sätzen dein Interesse an der Stelle aus. Falls du kein Anschreiben einsendest, kann dieser Text etwas länger sein, allerdings nie länger als ca. 300 Wörter.
• Wandle deinen Lebenslauf und deine Bewerbung zu PDF um:
  Alle Bewerbungsunterlagen sollten als eine einzige PDF-Datei versendet werden. Die erste Seite ist das Anschreiben, dann der Lebenslauf, dann weitere Unterlagen. Sollte nur ein Lebenslauf gefordert sein, kannst du natürlich nur den Lebenslauf im PDF-Format einsenden.
• Gib der Datei einen klaren Namen:
  Z. B. “Bewerbung_Monika Muster.pdf” oder “Lebenslauf_Bernhard Beispiel”.pdf
• Hänge den Lebenslauf als Teil der Bewerbung an:
  Stelle sicher, dass die Datei korrekt hochgeladen wurde. Die Datei sollte nicht mehr als 2 MB groß sein. Erwähne in der E-Mail kurz, dass sich deine Bewerbung bzw. dein Lebenslauf im Anhang befinden.
• Überprüfe deine Angaben:
  Stelle sicher, dass der Text keine Tipp- oder Grammatikfehler enthält und dass du die E-Mail an den richtigen Empfänger versendest.

Wenn du deinen Lebenslauf über ein Online-Formular einreichst, musst du ihn in der Regel als PDF-Datei hochladen. Stelle sicher, dass er das Größenlimit nicht überschreitet und dass der Dateiname klar ist und deinen Namen enthält, z. B. „Lebenslauf_MarieMuster.pdf“.

Wenn du deinen Lebenslauf ausdrucken musst, verwende gutes, weißes Papier. Drucke immer nur einseitig. Für einen zweiseitigen Lebenslauf benötigst du also zwei Blätter. Drucke eine Testkopie, um sicherzustellen, dass alles richtig dargestellt wird. Um Tinte zu sparen, erwäge, große Grafiken oder farbige Elemente aus deinem Lebenslauf zu entfernen.

Lebenslauf schreiben: Tipps und Checkliste

Hier ist eine kurze Checkliste, um sicherzustellen, dass dein Lebenslauf vollständig und professionell ist:

• Der Lebenslauf ist nicht länger als 2 Seiten
• Alle erforderlichen Informationen aus der Stellenausschreibung sind enthalten
• Persönliche Daten sind aktuell und vollständig
• Lebenslauf ist speziell für die angestrebte Stelle angepasst
• Berufsweg hebt deine Eignung, Leistungen und Erfolge hervor und enthält Beispiele
• Bildungsweg enthält den geforderten Abschluss
• Kenntnisse entsprechen den geforderten Kenntnissen aus der Ausschreibung und sind selbstständig eingeschätzt
• Inhalte sind relevant und wiederholen sich nicht
• Der Lebenslauf ist gut strukturiert, übersichtlich und leserfreundlich
• Das Design ist ansprechend und passt zur angestrebten Stelle
• Die Formatierung ist konsistent
• Der Lebenslauf präsentiert dich als professionellen und seriösen Bewerber
• Er ist frei von Tipp-, Rechtschreib- und Grammatikfehlern